Zielmarktanalyse – Philippinen – Zivile Sicherheit – 2022
Die Republik der Philippinen verzeichnete in den Jahren von 2011 bis 2019 durchweg positive Wachstumsraten zwischen sechs und sieben Prozent. Nach der Corona-Pandemie basierten Wirtschaftsrezession im Jahr 2020 konnte sich der Inselstaat auf Grund der Erholung der industriellen Produktion, rückläufigen COVID-19-Fällen, sowie der wachsenden Inlandsnachfrage bereits im Jahr 2021 wieder eines positiven Wirtschaftswachstums von rund 5,6 Prozent erfreuen. Durch die geringeren Fallzahlen hat die Mobilität der Bevölkerung in weiten Teilen der Philippinen wieder das Niveau von vor der Pandemie erreicht. Trotz eines weiterhin schwachen externen Umfelds geprägt von einer globalen Wachstumsverlangsamung, steigender Inflation und geopolitischen Unruhen dürfte die Binnenkonjunktur auf den Philippinen robust bleiben. Laut Prognosen von Germany Trade & Invest (GTAI) rechnet man auch in den nächsten drei Jahren weiterhin mit einer positiven Wirtschaftswachstumsrate von etwa 6,5 Prozent. Mit zwei Drittel der Bevölkerung unter 35 Jahren und einem Bevölkerungswachstum von 14 Prozent gilt die Republik der Philippinen als jung und dynamisch.
Der Bedarf an Sicherheitstechnologien und -dienstleistungen ist auf den Philippinen deutlich zu spüren. (Drogen-) Kriminalität und Terrorismus, sowie Naturkatastrophen gefährden die physische und materielle Sicherheit des öffentlichen und privaten Sektors. Eine zunehmende Mittelschicht erhöht die Nachfrage auf dem Markt für Zivile Sicherheit, sowie eine Regierung, die sich vermehrt um eine geschützte Umgebung mittels des Aufbaus einer besseren Infrastruktur kümmern möchte. Zu lange wurde nur mangelhaft in die Infrastruktur auf den Philippinen investiert, was dazu geführt hat, dass diese veraltet und unzureichend ist. Dadurch werden das Wirtschaftswachstum und die Entwicklung des Landes gehemmt. Im Fokus der Regierung stehen daher großangelegte Investitionsprojekte unter dem „Build Build“-Programm. Dazu gehört der Ausbau und Sanierung des Straßen- wie auch Schienennetzes, Bau und Sanierung von See- und Flughäfen, wie auch Projekte zum Katastrophenschutz und verbesserte Anbindungen zu Touristenattraktionen. Gerade im Bereich der Verkehrsinfrastruktur, im öffentlichen Bausektor (wie Flug- und Seehäfen), wie auch beim Bau von Privatwohnungen gibt es hohe Auflagen an Sicherheitsstandards, wofür Sicherheitsdienstleistungen und -produkte benötigt werden. Zum aktuellen Trend gehören unter anderem kontaktlose biometrische Systeme, Durchleuchtungsgeräte, Kameras mit moderner Technologie für hohe Bild- und Videoqualität, Zugangskontrollen, Perimeterschutz wie auch Produkte zum Thema Arbeitssicherheit. Angereichert sind diese Vorhaben oftmals mit hochwertigen Digitalisierungsvorhaben, sodass Geräte miteinander verknüpft werden und so beispielsweise präventiv bei Brand- und Erdbebengefahren durch Sensoren und Rauchmelder untereinander Alarm melden.
Auch bei Verkehrsinfrastrukturprojekten für öffentliche Verkehrsmittel wird mit intelligenten Lösungen gearbeitet, um Ballungsräume und Straßen zu entlasten. Der Markt ist hier von verschiedenen Ländern und Anbietern umkämpft, Deutsche Unternehmen können jedoch mit dem Qualitätsmerkmal “Made in Germany” an Nachfrage gewinnen. Ein weiteres wichtiges Thema in der philippinischen Sicherheitsbranche ist die Cybersicherheit. Durch die Corona-Pandemie und den damit verbundenen Trend zur Arbeit im „Home-Office“ und einer Verlegung der Kaufaffinität von den Läden ins World Wide Web ist die Nutzung des Internets auf den Philippinen in den letzten Jahren stark angestiegen. Dies hat gerade auf den Philippinen zu erhöhter Cyberkriminalität geführt, da noch relativ wenige Sicherheitsvorkehrungen seitens der Regierung getroffen wurden. Unternehmen, die Lösungen im Bereich Cybersicherheit anbieten, können in den kommenden Jahren eine positive Marktentwicklung erwarten.