Ergebnisbericht
Geschäftsanbahnung Portugal “Wasser- und Abfallwirtschaft“
26. – 29. November 2018, Lissabon & Porto
Im Rahmen des Markterschließungsprogramms des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) führte die trAIDe GmbH aus Köln vom 26.-29.11.2018 eine Geschäftsanbahnungsreise für deutsche Unternehmen aus dem Bereich der Wasser- und Abfallwirtschaft nach Portugal durch. Das Ziel dieser Reise war es, Geschäftskontakte zu initiieren sowie die Delegationsteilnehmer beim Markteintritt in Portugal zu unterstützen.
Die deutschen Projektteilnehmer kamen aus mittelständischen Betrieben und waren unter anderem in den Bereichen Abwasseraufbereitung, Trinkwassergewinnung- und desinfektion, als Softwareanbieter für Wassermanagementsysteme und im Recycling von Abfall tätig. Vor der Geschäftsanbahnungsreise erfolgte eine mehrmonatige Vorbereitungsphase durch eine intensive und individuell abgestimmte Betreuung der dreizehn Projektteilnehmer. Es wurden individuelle Gespräche mit den Delegationsteilnehmern geführt, um eine zielgerichtete Identifikation potenzieller Geschäftspartner in Portugal zu ermöglichen. In enger Zusammenarbeit mit einem Branchenspezialisten vor Ort wurden pro Teilnehmer im Durchschnitt fünf B2B-Termine organisiert. Vor der Reise erhielten die Teilnehmer auch eine Zielmarktanalyse sowie unternehmensspezifische Informationen über den Markt.
Nach der Anreise am Sonntagnachmittag fand zunächst ein Welcoming Dinner statt, bei dem sich die Teilnehmer in lockerer Runde kennenlernen konnten. Am Morgen des nächsten Tages fand das interne Briefing im Jupiter Hotel Lisboa statt, in dem die Teilnehmer einen umfassenden Einblick in den Wasser- und Abfallsektor in Portugal bekamen und intensiv auf die kommenden Tage vorbereitet wurden. Neben einem Überblick zum Status Quo der portugiesischen Wirtschaft im Allgemeinen durch die Auslandshandelskammer (AHK) Portugal erhielten die Teilnehmer spezifische Informationen zur Wasser- und Abfallwirtschaft im Zielmarkt, darunter aktuelle Projekte im Wasser- und Abfallsektor in Portugal sowie mögliche Kooperationsformen und Markteintrittsstrategien. Als Referenten hierfür fungierten die Portuguese Environment Agency (APA) sowie ein Vertreter von Aguas do Portugal. Ebenfalls erhielten die Teilnehmer die Möglichkeit, im Rahmen einer von trAIDe moderierten Podiumsdiskussion von den Erfahrungen eines Teilnehmers zu profitieren, der bereits im Markt aktiv war. Hieraus entstand eine lebhafte Diskussion unter Einbeziehung der Gäste, aus der sich weitere wertvolle Erkenntnisse ableiten ließen. Durch die enge Absprache der Referenten untereinander und der Abstimmung mit trAIDe und dem lokalen Partner waren die Inhalte der Vorträge gut aufeinander abgestimmt.
Im Anschluss an das Briefing erfolgte der Transfer zur Deutschen Botschaft. Dort erhielten die Teilnehmer von der Leiterin der Wirtschaftsabteilung ein internes, politisches Briefing, welches noch einmal wertvolle Informationen vor allem bezüglich der Strategie der Bundesregierung für Portugal beinhaltete. Auch hier entstand im Anschluss an den Vortrag eine rege Diskussion. Nach dem Mittagessen im angrenzenden Café Goethe stand der Besuch bei Aguas do Tejo Atlantico auf dem Programm. Die faszinierende Abwasserbehandlungsanlage ist unterirdisch gebaut, sodass von oben betrachtet nur ein gepflegter Garten zu sehen ist, während die Abwasserbehandlung unter der Erde stattfindet. Im Gespräch mit den Verantwortlichen konnten die deutschen Unternehmen ihre Produkte vorstellen und Kooperationsmöglichkeiten besprechen. Zum anderen erhielt die Gruppe die Möglichkeit, die Anlage zu besichtigen und erste praktische Erkenntnisse über die Ausstattung portugiesischer Kläranlagen zu gewinnen.
Vor dem Abendessen hatten die Teilnehmer dann die Möglichkeit, ihren Meetingplan mit den Vertretern der trAIDe und des lokalen Partners anhand der Unternehmensprofile von den potenziellen Partnern zu besprechen. In einem Coaching durch die trAIDe und dem Branchenspezialisten konnten die Teilnehmer ihre Präsentationen noch einmal optimieren und den nächsten Tag vorbereiten.
Am Dienstag fand der erste der beiden deutsch-portugiesischen Kongresse für Wasser- und Abfalltechnologien statt, wo neben Fachvorträgen allen Teilnehmern die Möglichkeit geboten wurde, ihr Unternehmen und Produktportfolio vor einem ausgewählten Fachpublikum zu präsentieren. Unter den etwa 20 hochkarätigen Gästen waren vor allem Vertreter privater sowie staatlicher Betriebe der Wasser- und Abfallbranche anwesend. Als Referenten konnte neben der Botschaft, die die Veranstaltung eröffnete, ein Vertreter der APA sowie der Portuguese Partnership for Water gewonnen werden. Nach den Unternehmenspräsentationen konnten sich Teilnehmer und Besucher beim Networking Lunch austauschen und in enger Absprache mit der trAIDe und dem lokalen Branchenspezialisten weitere Termine für den Nachmittag vereinbaren. Diese und die im Vorhinein vereinbarten Termine fanden im Anschluss statt.
Am Abend erfolgte der Transfer nach Porto wo am Folgetag der zweite deutsch-portugiesische Kongress für Wasser- und Abfalltechnologien stattfand. Als Referenten konnte eine Vertreterin des Verbandes Smart Waste Portugal sowie ein Vertreter der German Water Partnership für den Branchenvortrag zur Leistungsfähigkeit der deutschen Branche gewonnen werden. Neben den deutschen Unternehmen konnten sich hier auch die ca. 20 Gäste kurz vorstellen, sodass sich im Anschluss ein reger Austausch und erneut entsprechend hochwertige Termine entwickelten.
Der vierte und letzte Tag sah für einige Teilnehmer Follow-up-Termine bei portugiesischen Unternehmen vor, während alternativ zwei Projektbesuche angeboten wurden. Der Besuch von LIPOR führte die Gruppe in die Außenbezirke Portos, wo früher die größte Deponie der Region zu finden war. Heute wurde das Areal aufbereitet, begrünt und den Bürgern wieder zugänglich gemacht. Auch hier hatten die deutschen Firmen die Möglichkeit ihre Lösungen zu präsentieren und sich mit den beiden Entscheidungsträgern über Kooperationsmöglichkeiten auszutauschen. Insbesondere für die mitreisende Firma aus dem Abfallbereich war dieser Besuch sehr aufschlussreich und es konnten weitere Interessensbekundungen für die Produkte weiterer deutscher Firmen eingeholt werden. Der abschließende Besuch bei Aguas do Porto war ein gelungener Abschluss der Reise: Auch hier stießen die deutschen Produkte auf großes Interesse und es wurden auch in Deutschland Follow-up-Termine vereinbart.
Ein abschließendes Debriefing in lockerer Runde zum Abschluss der Reise bot die Möglichkeit, noch einmal die „lessons learned“ der Reise auszutauschen, bevor die Teilnehmer am nächsten Tag nach Deutschland zurückreisten.