Die Geschäftsanbahnung in Kolumbien im Bereich Wasser- und Abwasserwirtschaft, die von der trAIDe GmbH in Zusammenarbeit mit dem lokalen Partner ERM Colombia im Rahmen des Markterschließungsprogramms (MEP) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) durchgeführt wurde, eröffnete den neun teilnehmenden deutschen Unternehmen neue Perspektiven auf einem vielversprechenden, wenn auch herausfordernden Markt.
Im Vorfeld der Reise wurden die deutschen Unternehmen in einem digitalen Workshop intensiv auf die Marktbedingungen vorbereitet. Dabei präsentierten sie ihre Lösungen in Bereichen wie Abwassertechnik, Trinkwasseraufbereitung, Messtechnik und Systemlösungen für Wassermanagement und formulierten ihre individuellen Zielsetzungen für den kolumbianischen Markt. Diese Informationen dienten als Grundlage für die Auswahl und Planung passgenauer B2B-Gespräche durch ERM Colombia. Ergänzt wurde die Vorbereitung durch ein Zielmarkt-Webinar mit umfassenden Informationen zu politischen, wirtschaftlichen und branchenspezifischen Gegebenheiten, wodurch die strategische Ausrichtung der Unternehmen weiter geschärft werden konnte.
Die Reise begann mit einem Briefing in Bogotá, das durch trAIDe sowie Vertreter:innen des BMWK, der GTAI und der Deutschen Botschaft eröffnet wurde. Fachvorträge von ERM, der Anwaltskanzlei Naranjo Vallejo und dem kolumbianischen Verband ANDESCO beleuchteten regulatorische Rahmenbedingungen, aktuelle Projekte und die Struktur des Wassersektors. Ein politisches Briefing durch Botschafter Simon Herchen rundete die Einblicke ab. Im Anschluss besuchte die Delegation die Salitre Wastewater Treatment Plant (PTAR), wo unter anderem Zentrifugen eines deutschen Unternehmens bereits im Einsatz sind – ein lebendiges Best-Practice-Beispiel für erfolgreiche Marktdurchdringung.
Der darauffolgende Tag stand im Zeichen der deutsch-kolumbianischen Präsentationsveranstaltung, bei der die deutschen Unternehmen ihre Kompetenzen vor einem interessierten Fachpublikum präsentierten. Diese Veranstaltung diente auch als Auftakt zu den B2B-Gesprächen, von denen viele im direkten Anschluss oder im weiteren Verlauf der Reise stattfanden.
In Medellín traf die Delegation auf das kommunale Versorgungsunternehmen Empresas Públicas de Medellín (EPM), das umfassende Einblicke in aktuelle Digitalisierungsprojekte und den Betrieb seiner Wasserinfrastruktur bot. Auch hier präsentierten die deutschen Unternehmen ihre Technologien und führten im Rahmen des Matchmakings direkte Gespräche mit Entscheidungsträgern. Der Besuch der hochmodernen Kläranlage UVA Aguas Claras in Bello stellte einen weiteren Höhepunkt dar – besonders für Unternehmen, die dort bereits aktiv eingebunden sind.
Insgesamt wurden während der Reise 85 individuelle B2B-Termine in Bogotá und Medellín realisiert, ergänzt durch fünf digitale Gespräche, die im Nachgang stattfinden sollen. Die Qualität und Zielgenauigkeit dieser Treffen wurde von den Teilnehmenden besonders hervorgehoben – ebenso wie der politische Rückhalt durch das BMWK und die Botschaft, der die Wahrnehmung und Sichtbarkeit der Delegation vor Ort spürbar erhöhte.
Die kolumbianische Wasserwirtschaft bietet deutschen Unternehmen trotz struktureller Herausforderungen ein hohes Potenzial. Der Bedarf an innovativen, energieeffizienten und digitalisierten Lösungen ist groß, vor allem im Bereich dezentraler Anwendungen. Der Erfolg der Geschäftsanbahnung zeigt: Mit einem guten Verständnis für lokale Gegebenheiten und starken Partnern vor Ort lassen sich hier langfristig tragfähige Geschäftsbeziehungen aufbauen.


